Sprachzauberer Theodor Fontane: Unser Bus-Chauffeur Klaus Kunzmann erzählt

Klaus Kunzmann berichtet von seiner Reise zum Geburtshaus Fontanes und seiner Leidenschaft für grosse Literatur.

 

Text: EUROBUS

 

Schweden, Dänemark, Tschechien, Belgien, Slowenien: In den vergangenen acht Jahren hat Klaus Kunzmann als EUROBUS-Chauffeur grosse Teile Europas bereist. «Mein Leben besteht nur noch aus Urlaub», scherzt Klaus. Bevor er zu EUROBUS kam, war er 35 Jahre lang als Musiklehrer am Gymnasium tätig. Seiner Leidenschaft für Musik und grosse Literatur geht er auch als Reiseleiter nach. Musikreisen sind für ihn, der selbst Violine spielt, das Grösste: Ein Konzert in der Arena in Verona, eine Aufführung von «Tosca» in Gstaad oder ein Besuch in Stradivaris Geigenmuseum in Cremona, das lässt dieses Busfahrers Herz höherschlagen. 
 

Realismus und Lustschlösser

Seine Lieblings-EUROBUS-Reise «Brandenburg – Sprachzauberer Fontane» führt an jene historischen Schauplätze, bei denen man dem Geist des grossen Dichters am besten nachspüren kann. Theodor Fontane ist den meisten durch seinen Roman «Effi Briest» ein Begriff; der im brandenburgischen Neuruppin geborene Apotheker, Journalist und Schriftsteller gilt als namhaftester deutschsprachiger Vertreter des Realismus. Auf der Reise lernen die Gäste gemeinsam mit dem Reiseleiter Lothar Schulz auch das Land Brandenburg kennen. Für Klaus gehört die Führung durch den ehemaligen Geschichtsprofessor eindeutig zu den Highlights dieser Reise. «Wir haben uns auch prächtig amüsiert. Die Gäste nannten uns Dream Team», meint Klaus begeistert. Wann immer möglich, geht er bei den Führungen mit – die historischen Hintergründe findet er stets sehr spannend. 

Besonders gefallen hat Klaus aber auch die Brandenburger Landschaft. Potsdam, die prunkvolle Residenzstadt der Hohenzollern, ist zweifellos eine der schönsten Städte Deutschlands: Hier findet man grosse Parkanlagen mit exquisiter Gartenkunst. Der Schlosspark Sanssouci, das Schloss «ohne Sorge», das auf dem terrassierten Weinberg thront, war Sommerresidenz und Lustschloss Friedrichs des Grossen und heute Vorzeigebeispiel deutscher Rokokoarchitektur. In Potsdam angekommen kümmert sich Klaus als Erstes um die Reisegäste, sucht dann einen Busparkplatz und macht sich daran, den Bus aufzuräumen und zu reinigen. 

 

«Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland»

Privat ist er seit rund vierzig Jahren hauptsächlich mit dem Wohnmobil unterwegs – in Italien und Österreich, kürzlich auch in Frankreich, von dessen Wohnmobilstellsystem er begeistert war. Mit dem Bus geniesst er die Fahrt auf besonders schönen Strecken, wie bei einer Pässefahrt im Engadin. Seine Lieblingsstrecke: Julierpass – Oberalp – Furkapass – Grimselpass – Martigny und dann nach Interlaken. Alles in vier bis fünf Tagen: «Da weisst du, was du geschafft hast», sagt Klaus. Was man besonders als Busfahrer meiden sollte, sind italienische Städte, insbesondere Rom, findet er. Die vielen Vespas machen eine Fahrt durch diese Stadt zu einer wirklich nervenaufreibenden Angelegenheit. 

Nach einem Abstecher zum Schloss Paretz führt die Fontane-Reise durch das liebliche Havelland in das vom Dichter besungene Ribbeck. Die alte Schule, der bekannte Birnbaum sowie die Kirche und das Schloss versetzen den Besucher in eine andere Zeit. Hier dreht sich noch heute viel um jenen Birnbaum, der mit Fontanes Ballade «Herr Ribbeck von Ribbeck im Havelland» verewigt wurde und 1911 einem Sturm erlag. Das Gedicht in Original-Dialekt vorgetragen zu hören, war ein ganz spezielles Erlebnis, erzählt Klaus: «Pures Gänsehaut-Feeling». Ein ähnliches Gefühl hatte er im Geburtshaus von Mozart, erinnert er sich. Das fasziniert ihn: Originalschauplätze aus dem Leben grosser historischer Figuren zu erkunden.

 

Theodor-Fontane-Archiv und Ausstellung

Die Reisegruppe übernachtet im Resort Mark Brandenburg in Neuruppin, Fontanes Geburtsstadt. Das Hotel ist direkt am See gelegen, «in völliger Stille, sehr idyllisch», erinnert sich Klaus. Am nächsten Morgen wird die Reise in Potsdam fortgeführt. Das hiesige Theodor-Fontane-Archiv hat sich auf die Erschliessung und Sammlung sämtlicher Dokumente mit Bezug zu Fontane spezialisiert und ist heute eine wissenschaftliche Einrichtung der Universität Potsdam.

Es folgt ein Besuch des Museums Neuruppin, dessen Leitausstellung den Schreib- und Textwelten des deutschen Dichters gewidmet ist. Ebenso auf dem Programm: Ein Abstecher zum Schloss Rheinsberg, das von Fontane im ersten Band seiner berühmten «Wanderungen durch die Mark Brandenburg» beschrieben wurde. Das sollte man nicht verpassen, auch wenn man sich nur für kurze Zeit im Havelland aufhält, betont Klaus. Die riesige Anlage, die gute gepflegte und erhaltene Architektur, der Graben und die Wasserblumen: Alles wunderbar. 
 

Beratung und Buchung: Montag – Freitag von 07.30 bis 12.00 | 13.00 bis 17.00 Uhr

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